Yoshie Shibahara: Exuviae

Raum/Klang/Skulptur.

Täglich während der Öffnungszeiten des MAO / Ausnahme: 28.10.

Foto Magdalena Kobzova

Dieser Raum hat weder Anfang noch Ende. Schillernde Gestalten bevölkern diesen dunklen Zwischenraum und geben ihm eine Form. Schemenartige Wesen, die bei näherem Hinsehen als abgelegte, glitzernde Häute von vielleicht vertrauten Menschen erscheinen. Durch dieses Meer an Hüllen wandelnd, ist der Besucher dazu eingeladen seine Gedanken ebenso gespensterhaft geistern zu lassen, wie die leise klingenden Wesen, die die Umgebung bilden. Wohin das führt?

Yoshie Shibahara interessiert sich in ihrer nunmehr zehnjährigen Schaffenszeit als Choreografin und Tänzerin in Nordrhein-Westfalen beständig für die Herstellung von Situationen, die jenseits von Erklärung und Bedeutung liegen. Für komplexe Atmosphären und gezielte Deutungsoffenheit, die nie beliebig wird. Akribisch arbeitet sie an einem Zeitraum der ruhigen Freiheit für ihre Besucher. Und so soll auch Exuviae für die Zeit des Festivals eine gestaltete Leerstelle im Museum definieren, die Zeit verschafft und Lust, Kopf und Körper um Erfahrungsraum werden lässt.

Als zeitlich begrenztes Bühnenerlebnis war Exuviae bereits 2012 beim Theaterfestival FAVORITEN zu sehen. Museum bei Nacht?, fragte da der Programmtext zur Aufführung. Umso passender, dass wir Yoshie Shibahara in dieser Ausgabe einladen konnten, die doppelt preisgekrönte Vorgängerarbeit von Fringe nicht als Vorstellung in den Bühnenraum, sondern für die gesamte Dauer des Festivals als Rauminstallation in das MAO als abgelegte Hülle des Museum am Ostwall zu bringen. Eine Möglichkeit für die Besucher, einen kleinen Ausschnitt ihres künstlerischen Werdegangs zu verfolgen und ästhetische Anliegen zueinander ins Verhältnis zu bringen.

Konzept/Szenografie/Installation: Yoshie Shibahara / Sound–Konzept: Hannes Hölzl / Technische Realisation/Licht: Peter Thoma / Beleuchtung: Wolfgang Pütz / Förderer: Stadt Köln, MFKJKS NRW, SK–Stiftung Kultur